Viele Krankenhäuser sowie Lieferanten und Hersteller von medizinischen Produkten tun sich bei der digitalen Transformation noch immer schwer. Das muss nicht sein: Wenn sich die Parteien einem digitalen Ökosystem anschließen, profitieren davon letztendlich alle. Bleibt die Frage, wie Krankenhäuser und Lieferanten den richtigen Plattformanbieter finden, der ihnen den Weg in ein nahtloses Gesundheitsökosystem ebnet.
Als der Bundestag im Jahr 2020 das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) verabschiedete, erwarteten nicht wenige Experten aus dem Gesundheitssektor einen Aufbruch in ein neues Zeitalter, das vor allem eines sein sollte: digital. Bund und Länder brachten mehr als vier Milliarden Euro auf den Weg, um die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen voranzutreiben. Das Investitionsprogramm und die neue Gesetzesgrundlage sollten endlich Schwung in die digitale Transformation bringen – so weit die Theorie.
Die Praxis sieht leider immer noch anders aus. Die Verantwortlichen in Krankenhäusern scheuen sich weiterhin vor der Einführung von digitalen Lösungen, ganz egal, ob für die Speicherung von Patientendaten, das Beschaffungs- und Bestandsmanagement oder die Abwicklung von Rechnungen. Gelder stehen zwar bereit, IT-Projekte bzw. die generelle Digitalisierung der Prozesse in den Kliniken werden aber hintenangestellt. Der Grund dafür ist simpel, aber doch verständlich: Kliniken werden automatisierte Prozesse niemals allein angehen können, sondern brauchen dafür einen Partner, der sie bei der digitalen Reise unterstützt. Und bei der Wahl dieses Partners tun sich viele Krankenhäuser in der Praxis offenbar sehr schwer.
Bevor wir in die Praxis gehen und ich Ihnen fünf Tipps für Ihren Weg auf der digitalen Transformation gebe, lassen Sie uns doch einen kurzen theoretischen Exkurs wagen.
Das Zauberwort für offene Partnerschaften lautet „Ökosystem“. Nicht nur das Forbes-Magazin vertritt die Meinung, dass digitale Plattformen der Schlüssel zur Transformation von Geschäftsprozessen sind und allen Beteiligten – unabhängig von der Unternehmensgröße – einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Zugang zu etablierten Märkten, widerstandsfähigere Lieferketten, geringere Kosten – die Vorteile sind immens.
Und nun zurück zur Ausgangsfrage: Wie finden Krankenhäuser und auch Hersteller von medizinischen Produkten den richtigen Dienstleister, der Ihnen den Weg in ein nahtloses Gesundheitsökosystem ebnet?
Sie ahnen es, die Frage lässt sich nicht in zwei Sätzen beantworten, vielmehr sollten Sie bei der Wahl des Partners für die digitale Transformation folgende fünf Themen im Hinterkopf haben:
Digitale Transformation im Gesundheitswesen – Checkliste für die Wahl des richtigen Technologie-Partners |
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Ein digitales Ökosystem zeichnet sich gerade dadurch aus, dass viele Handelspartner miteinander Geschäfte abwickeln, ganz unabhängig davon, welches System sie nutzen. Indem sie auf ein cloudbasiertes Netzwerk setzen, verbinden sie sich mit anderen Akteuren auf einer einzigen Plattform, die alle Transaktionen harmonisiert. Die Nutzung von cloudbasierten Anwendungen bringt gleich mehrere Vorteile mit sich:
Gerade ist es schon angeklungen, aber noch einmal in aller Deutlichkeit: Es sollte egal sein, welche Systeme oder Formate Sie nutzen, bevor sie sich einem digitalen Ökosystem anschließen. Ob nun SAP, Oracle, Amor oder ein individuelles ERP-System – bleiben Sie bei Ihrer bestehenden Lösung und auch bei Ihren bevorzugten Dateiformaten für Bestellungen. Der richtige Plattformanbieter versteht es, Sie unabhängig von Ihrem IT-Setup an das Netzwerk anzuschließen.
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Analyse und Nutzung von Daten ein entscheidender Faktor für die betriebliche Effizienz sind, besonders im Gesundheitswesen. Zwar verfügen sowohl Krankenhäuser als auch Hersteller und Lieferanten von medizinischen Produkten über Tausende Daten, die Qualität dieser Daten ist aber oft überschaubar. Und das hat weitreichende Folgen: Haben sich erst einmal Fehler in den Stammdaten (Verpackungsstufen, Artikelnummern, GTINs, Produktinformationen etc.) eingeschlichen, wirkt sich das auch auf die Transaktionsdaten aus, die sich letztlich in fehlerhaften Bestellungen, Lieferungen, Rechnungen oder Zahlungen widerspiegeln.
Bei der Wahl des richtigen Partners, der Ihnen den Weg in ein digitales Gesundheitsökosystem ebnet, ist es deshalb unausweichlich, auf einen Dienstleister mit ausgewiesener Datenexpertise zu setzen. Weil an medizinische Geräte und Verbrauchsgüter hohe Anforderungen geknüpft sind, müssen Sie die Datenbereinigung und -anreicherung entweder in die Hände von Experten geben, die Produktinformationen bereinigen, nach den neuesten Standards (bspw. ECLASS) klassifizieren und bei Bedarf Attribute hinzufügen, oder auf intelligente Lösungen für die Stammdatenpflege setzen, die Sie bei dieser komplexen Aufgabe unterstützen.
Mit dem KHZG hat ein Schlagwort den Weg ins Gesundheitswesen gefunden, das noch immer in aller Munde ist: Interoperabilität. Krankenhäuser sind dazu angehalten, einen effizienten Informationsaustausch zu ermöglichen und damit sowohl die Arbeit des Personals als auch die Zusammenarbeit mit externen Partnern zu vereinfachen. Das Ziel ist ein nahtloser Datenfluss, der nicht nur Kosten senkt und innerhalb der Organisation mehr Transparenz schafft, sondern auch die Patientenversorgung verbessert.
Die bereits oben aufgeführte Datenexpertise bei der Wahl des Partners spielt auch hier eine Rolle. Nur ein Partner, der tiefe Integrationen durch nahtlose Datenflüsse ermöglicht, kann Ihnen helfen, die regulatorischen Anforderungen zu erfüllen. Genauso gefragt sind aber auch strategische Überlegungen, wo und wie die System-Landschaft miteinander vernetzt werden kann, wer im Rahmen dieser Mammutaufgabe mit im Boot ist oder später abgeholt werden muss, wenn es darum geht, die Daten optimal zu nutzen. Behalten Sie den Change-Management-Prozess im Hinterkopf und holen Sie sich einen Partner an die Seite, der Interoperabilität versteht und von der Theorie in die Praxis umsetzen kann.
Das beste Ökosystem ist allerdings für die Katz, wenn Ihre Anwender die Vorteile darin nicht sehen und den Service nicht nutzen. Immer wieder höre ich von Entscheidern in deutschen Krankenhäusern, dass sie sich gegen die Einführung von digitalen Lösungen entscheiden, weil das Klinikpersonal am Ende doch wieder auf die „altbewährten“ Prozesse zurückgreift – eine Gefahr, der Sie mit einem guten Partner an der Seite vorbeugen können. Der richtige Dienstleister schließt Sie nämlich nicht nur an eine Plattform an, sondern holt mit einem etablierten Onboarding-Prozess auch Ihre Anwender ins Boot.
Meine Empfehlung: Behalten Sie diese fünf Punkte im Hinterkopf, um Ihre digitale Reise anzugehen. Wenn sich Krankenhäuser sowie Hersteller und Lieferanten von medizinischen Produkten einem Partner mit einem digitalen Ökosystem anschließen, gewinnen damit alle – nichts anderes zeigen unsere Erfahrungen bei GHX.
Über unsere digitale Plattform bieten wir beiden Seiten einfache und intuitive cloudbasierte Lösungen, die wir ganz einfach mit Ihrem ERP-System verbinden können. So haben sich Krankenhäuser, Einkaufsgemeinschaften, Hersteller und Lieferanten zum weltweit größten Supply-Chain-Netzwerk im Gesundheitswesen zusammengeschlossen und in den vergangenen Jahren von einem nahtlosen und voll automatisierten Ökosystem profitiert.
Durch die digitale Transformation ihrer Prozesse verbessern unsere Kunden nicht nur ihre betriebliche Effizienz, sie stellen auch sicher, dass die richtigen Produkte zur richtigen Zeit an den richtigen Ort geliefert werden und tragen so maßgeblich zu einer besseren Patientenversorgung zu geringeren Kosten bei.
Dr. rer. med. Christoph Luz, Geschäftsführer der GHX Europe GmbH, ist ein ausgewiesener Experte für Supply-Chain-Lösungen im Gesundheitswesen. Mit seinem umfangreichen Fachwissen, das er aus seiner mehr als 30-jährigen Vergangenheit im IT-Bereich sowie im strategischen Management zieht, gilt er in Deutschland, der Schweiz und Österreich als eine der Schlüsselfiguren der Branche.